Ägyptenreise

Liebe Reisefreunde,
 
seit vier Wochen sind wir nun schon wieder im Lande und möchten heute endlich die Gelegenheit nutzen und Ihnen kurz von unserer Ägyptenreise berichten.
Da in Ägypten sehr viel passiert ist seit unserem letzten Aufenthalt im April, waren wir sehr gespannt darauf, was uns vor Ort erwarten würde. So viel vielleicht schon vorab: unsere Reise verlief vollkommen ohne Probleme. Wir hatten uns aber auch auf die veränderten Bedingungen vor Ort eingestellt: da freitags die Ausgangssperre in Kairo und einigen anderen Gouvernements immer noch um 19 Uhr begann und wir planmäßig erst nach 19 Uhr in Kairo eintreffen sollten, verbrachten wir die erste Nacht in einem Hotel auf dem Flughafengelände.
Erst am nächsten Morgen brachen wir dann in die Oase Bahariya auf, in der wir auch die meiste Zeit verbracht haben. In Bahariya selbst ist alles wie immer - nur ohne Touristen. Wir verbrachten relativ unbeschwerte Tage im Familien- und Freundeskreis. Selbst als es vom 4. bis 6. Oktober in Kairo und anderen Städten v.a. im Norden des Landes wieder zu schweren Ausschreitungen mit Dutzenden Toten kam, bekamen wir davon in der Oase nichts mit. Nur durch das Internet und TV erfuhren wir vom Ausmaß der Demonstrationen. Allerdings finden auch in Bahariya und sogar in der Wüste politische Diskussionen - vielleicht doch einen Tick zu hitzig - statt. Viele stehen hinter dem harten Vorgehen der vom Militär eingesetzten Regierung.
Zusammen besuchten wir auch die Weiße Wüste und die Oase Farafra und Samy fuhr mit Freunden auf einer kleinen Privatreise kreuz und quer durch die Wüste bis in die Oase Dachla. Dort bot sich ein ähnliches Bild wie in Bahariya und auch aus den anderen beiden großen Oasen der Westlichen Wüste Siwa und Kharga erreichten uns ähnliche Berichte. Selbst in Kairo verläuft das Leben der Bewohner relativ normal, allerdings merkt man, dass die Sicherheitssituation angespannt ist. So werden Polizei und Militärposten teilweise zusätzlich mit Sandsäcken und Fässern geschützt und man sieht Panzer an offenbar strategisch wichtigen Stellen.
Ähnlich soll es in Luxor sein und Reisende berichten, dass sie sich bei ihrem Aufenthalt in den letzten Wochen dort sicher gefühlt haben.
 
Als Fazit können wir festhalten, dass das Reisen in Ägypten möglich, aber die Sicherheitssituation immer noch angespannt ist. Gestern wurde zumindest der Ausnahmezustand mit sofortiger Wirkung aufgehoben und die Ägypter erwarten sich davon einen weiteren Schritt in Richtung Normalität, aber die Panzer und zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen sollen wohl bleiben.
Das Auswärtige Amt rät deshalb weiterhin zur Vorsicht bei allen Ägyptenreisen. Zu den ausführlichen Reise- und Sicherheitshinweisen bzgl. Ägypten gelangen Sie hier.
 
Ob man in solch einer politisch aufgeheizten Situation überhaupt nach Ägypten reisen möchte, muss jede/r für sich selbst entscheiden. Auf der einen Seite sind viele Ägypter direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig. Ihr Aus- und Einkommen ist derzeit teilweise so gering, dass viele ums Überleben kämpfen müssen. Sie könnten unsere Unterstützung gut gebrauchen.
Auf der anderen Seite sind in den letzten Wochen und Monaten viel zu viele Menschen bei politischen Auseinandersetzungen gestorben; zuletzt kamen am Freitag wieder zwei Personen ums Leben. Die Regierung geht hart gegen alle vor, die nicht ihrer Meinung sind. Dazu kommt noch die Sicherheitsproblematik.
 
Wir haben uns entschieden Ägypten auch weiterhin zu unterstützen, aber unsere Reiseplanungen nicht nur der veränderten Sicherheitssituation, sondern auch dem derzeit geringeren Interesse angepasst. Unsere nächste Gruppenreise, die Große Oasenrundreise, planen wir daher erst im Frühjahr vom 22. März bis 5. April 2014. Zur ausführlichen Reisebeschreibung gelangen Sie hier.
Individualreisen können davon unabhängig aber durchgeführt werden. Die nächsten Reisenden starten im Dezember.
 
Wer die Wartezeit bis zu seiner nächsten Ägyptenreise überbrücken möchte, empfehlen wir den Besuch der Wanderausstellung "Tutanchamun - sein Grab und seine Schätze". Diese ist noch bis zum 26. Januar im ehemaligen Quelleareal in der Fürther Straße in Nürnberg zu sehen. Es werden Repliken des berühmten Goldschatzes aus dem Grab von Tutanchamun gezeigt. Ausführliche Informationen zur Ausstellung erhalten Sie hier.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Petra Rupp und Samy Abdel Kader